Zenobia – Delayed

Melodic Rock – AOR – Neo Prog – Retro Prog

 

 

2006

Zenobia Webseite: http://www.zenobia-music.de

QuiXote: http://www.quixote-music.de

 

8/10

 

Line Up:

Frank Hoyer - vocals

Alexander Fischer - guitar

Steffen Rohr - keyboards

Uwe Haaß – bass, stick

Lars Girke – drums, percussion

 

Tracks:

01.

The Ballad Of Billy The Brain

14:51

02.

Moonstone Sky

05:08

03.

The Living Element

06:56

04.

Try To Wake Up

08:36

05.

Meet Your Maker: Part I – steps ahead

02:16

06.

                               Part II - prologue

02:17

07.

                               Part III – challenge your fate

06:46

08.

                               Part IV – where it all …starts

04:24

09.

                               Part V – power from within

07:59

10.

                               Part VI – me king-you king

05:46

11.

                               Part VII - epilogue

03:43

12.

Moonstone Sky ( msp-remix )

05:06

Gesamtspielzeit: 73:47 min.

 

Zenobia aus Berlin bestehen bereits seit 1994 und brachten 1999 ihr Debüt Album ″October″ heraus, welches man durchaus dem Neoprog zuordnen konnte mit seinem melancholischen und melodiösen Sound. Dieses Album befindet sich in meinem Besitz und ich mag sehr.

 

Im Zuge meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass ″Uwe Haaß″ vor Gründung von Zenobia ein festes Mitglied von der Band ″Tea For Two″ war und selbst nach dem er die Band verlassen hatte, er noch als Gastmusiker genannt wird. Dies wollte ich nur mal am Rande erwähnen. ;-)

 

7 Jahre später treten Zenobia wieder in Erscheinung, und zwar mit ihrem neuen Silberling ″Delayed. Die Titelvergabe belegt, dass die Band eine gehörige Portion Humor besitzt. Das ist auch in einigen Kommentaren aus dem Booklet ersichtlich. Damit beweisen sie uns, dass es im Progbereich nicht immer bierernst zugehen muss.

 

Auf ″Delayed zeigen uns Zenobia, dass sie die 7 jährige Pause genutzt haben um sich weiter zu entwickeln, denn dieses Album rockt!!!

 

Sie verbinden auf famose Weise mehrere Musikstile, wie z.B. AOR mit Bluesrock und Neo Prog mit Retro Prog.

 

″The Ballad Of Billy The Brain″ beginnt als fetziger AOR Nummer und hat eine beachtliche Länge von fast 15 Minuten. Im Mittelteil schwenkt der Song in eine schöne Bluesrocknummer um, was diesen Song zu etwas Besonderes werden lässt. Schöne Keyboardpassagen, welche sich nicht in den Vordergrund drängen treffen auf schon fast rotzig klingende Gitarren. Auch der knackige Bass und das Schlagzeug verstehen es zu überzeugen. Dieser Titel zählt neben „Meet Your Maker“ zu meinen absoluten Favoriten.

 

Ebenfalls sehr groovig ist ″Moonstone Sky″, bei dem auch mal leicht schräge Elemente zu vernehmen sind.

 

Als fetziger Melodic Rocksong tritt ″The Living Element″ in Erscheinung, wobei sich die Gitarren und das Keyboard ein musikalisches Duell liefern. Auch das Schlagzeug setzt hier tolle Akzente.

 

An die 20ziger Jahre Musik erinnert ″Try To Wake Up″.

 

Neben dem 1.  Track ist auch ″Meet Your Maker″, welcher in 7 Parts aufgeteilt ist, ein absolutes Highlight des Albums. Hier wechseln sich Neo Prog und Retro Prog gekonnt ab und der AOR Anteil wird deutlich zurückgeschraubt.  

Der 1.Part ″steps ahead″ wird mit wunderschöner klassischer Gitarre eingeleitet und ist rein Instrumental. Ein bisschen fühlt man sich bei diesen Klängen ins Mittelalter versetzt. Bei Part 2 ″prologue″ und Part 3 ″challange your fate″ meine ich leichte bluesige Klänge zu vernehmen, wobei letzteres im Retro Prog Gewand mit Mittelalterlichen Sounds endet. Beim 4. Part ″where it all…starts″ kommt mir spontan die Band ″Pallas″ in den Sinn, jedenfalls ist besonders beim Gesangspart die Ähnlichkeit frappierend. Part 5 ″power from within″ ist wieder deutlich Neoproggig mit AOR Anleihen. In diesem Gewand ertönt auch der 6. Part ″me king – you king″. Mit einem faszinierenden Gitarrensolo klingt Part 7, ″epilogue″, aus und beendet diesen Monster-Longtrack.

 

Als Bonustrack hat man eine beschwingte, alternative Version von ″Moonstone Sky″ gewählt.

 

Jeden einzelnen Musiker habe ich erwähnt, bis auf einen: den Sänger und das möchte ich hiermit nachholen. Denn er verleiht der Musik mit seiner leicht rauen Stimme das gewisse Etwas und hat sich seit dem Debüt Album „October“ deutlich entwickelt.

 

Bei Zenobias ″Delayed″ handelt es sich um eine CD, die gut produziert, dazu abwechslungsreich gestaltet ist, und bei der es selbst nach mehrmaligem hören noch viel zu entdecken gibt. Ich bin heute schon gespannt ob Zenobia ihre hervorragenden Leistungen von ″Delayed″ auf einem kommenden Album noch toppen können und kann nur noch sagen: Daumen hoch!!!